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Alte Nazarethkirche


Die Alte Nazarethkirche ist eine von Karl Friedrich Schinkel entworfene Kirche im Ortsteil Wedding des Berliner Bezirks Mitte. Sie gehört zu den vier Schinkelschen Vorstadtkirchen, die alle einen ähnlichen Bauplan haben. Sie trägt ihren Namen nach Nazareth, dem Heimatort Jesu.

Von 1832 bis 1835 wurde die Kirche am Leopoldplatz errichtet und am 5. Juli 1835 eingeweiht. Schinkel wählte einen Ziegelbau im für ihn typischen Rundbogenstil, der Motive oberitalienischer Romanik aufnimmt. Die Struktur der ursprünglichen Innenraumgliederung zeichnet sich bereits am Äußeren dieses kubisch-strengen Gebäudes ab. Die Fassade deutet auf eine Zweistöckigkeit, wobei die großen, oberen Rundbogenfenster die Lage der ehemaligen Emporen anzeigen. Die Eckräume weisen ganz kleine Fenster auf. Durch Friedrich August Stüler sollte die Kirche später – ähnlich wie bei der fast baugleichen Johanniskirche in Moabit – um ein Pfarrhaus, einen Glockenturm und einen verbindenden Arkadengang ergänzt werden. Diese Planungen kamen hier jedoch nicht zur Ausführung, so dass sie sich im Äußeren fast unverändert erhalten hat. Nachdem sie für die Gemeinde zu klein geworden und die Neue Nazarethkirche erbaut worden war, fanden hier keine Gottesdienste mehr statt. Sie diente fortan vornehmlich für diakonische und katechetische Arbeit. 1906 wurde in Höhe der Emporen eine Zwischendecke in den hohen Innenraum eingezogen. In diesem Zusammenhang erhielt das Erdgeschoss zur besseren Belichtung weitere Rundbogenfenster, wodurch die unteren Fenster jetzt eine durchgehende Reihung aufweisen. Außerdem wurde ein Apsisumgang errichtet, um dort Nebenräume unterbringen zu können. Zwischen 1972 und 1974 wurde eine Kindertagesstätte im Erdgeschoss eingebaut. Von 1977 bis 1980 erfolgte die Restaurierung des Saales im Obergeschoss – Schinkelsaal genannt – der heute wieder für Gottesdienste genutzt wird.

Die Kindertagesstätte ist zu Beginn des Jahres 2021 an einen neuen Standort umgezogen. Damit ist das Untergeschoss frei geworden und soll umgebaut werden. Künftig sollen dort das Pfarrbüro, die Küsterei etc. untergebracht werden, die sich derzeit noch im Gemeindehaus in der Nazarethkirchstraße 50 befinden.


 

Für alle, die sich für historische Bauskizzen interessieren...

... so sah die Kirche in den Original Bauplänen aus:


 

 



Vermutlich mit wenig Begeisterung hätte Schinkel den späteren Einbau des Treppenhauses und der Toiletten im Eingangsbereich betrachtet. Wir verbuchen das einfach mal unter Zeitgeist.






Damit die Kirche nicht nur einen Teil ihrer alten Schönheit zurück erhält, sondern auch barrierefrei zugänglich wird, haben wir uns zu einem umfassenden Umbau entschlossen, der bis zum Jahr 2023 dauern wird. Der Eingangs-bereich soll durch einen Innenaufzug ergänzt werden, um alle Ebenen des Gebäudes problemlos zu erreichen. Die Toiletten und das Treppenhaus werden vollständig entfernt. 

Der Abriss der KITA Räume im Untergeschoss hat bereits begonnen:









Zu den Änderungen gehört auch die Wiedereinbeziehung der derzeit durch einen blauen Vorhang verdeckten Apsis in den Gottesdienstraum. Sie soll originalgetreu wieder hergestellt werden, so wie oben auf der historischen Skizze zu sehen. Im Moment sieht das noch so aus:



Und so sieht die Rückseite der Apsis aus, das kommt dann alles weg:



Bis auf die Apsis bleibt der Kirchsaal in seinem jetzigen Aussehen weitestgehend erhalten.


(Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)


(Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)

Ein Blick zur Decke:


(Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)


An dieser Stelle schon mal ein kleiner Vorgeschmack auf das, was kommen wird. Es handelt sich dabei um Entwürfe zur Veranschaulichung, nicht um die endgültige Planung.  

 



Der Abriss schreitet voran. Die Decke im Untergeschoss ist runter und in Säcke verpackt.






Damit das Parkett im Kirchsaal während der Umbaumaßnahmen keinen Schaden nimmt, wurde es sicherheitshalber verpackt.




Der Abriss geht weiter...




und weiter...




Das waren mal die Toiletten




Und die Apsis ist jetzt auch wieder offen.




Das war das Treppenhaus...





Damit ein kleiner Eindruck entsteht, welche Mengen Schutt aus der Kirche getragen werden...




Ostern 2022 haben wir kein Osterei gefunden aber dennoch eine kleine Überraschung. Der ursprüngliche Boden war dann doch anders als angenommen. Jetzt müssen wir wohl ein wenig umplanen.



Der Fußboden wird in mühevoller Kleinarbeit entfernt und später wieder neu verlegt.


(Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)


(Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)


Im Obergeschoss sieht es mittlerweile so aus:

(Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)


(Foto: Erik-Jan Ouwerkerk)


Und außen geht es jetzt los, mit der Fassadensanierung.



Die Fensterrose ist jetzt raus und wird restauriert.































 



Der Fußboden im Erdgeschoss ist vollständig entfernt. Darunter märkischer Sand.






Der Weg, der noch vor uns liegt...










Bevor der Fußboden im Erdgeschoss neu verlegt werden kann, muss erst mal die Füllung rein. Sieht aus wie Grillkohle, ist aber recyceltes Glas. 



Der Unterboden ist fertig.




Es sieht aus, wie ein Brunnen, ist aber der Schacht für den Innenaufzug.




Die neue Fensterrose passt gerade so durch die Eingangstür.




Aber geschafft. Jetzt muss sie nur noch nach oben.